Пистолет ударный кремневый. Европа. 18 век. фото 096-01
Sachsen-Weimar, Kurassierpistole 1733
Hochst seltene Pistole eines deutschen Kleinstaates aus der ersten Halfte des 18. Jahrhunderts, gefertigt in Suhl oder Zella-St.Blasii zu Beginn des polnischen Erbfolgekrieges.
Nussbaum-Vollschaft mit ovalen Verschneidungen um Schloss, Schlossgegenblech und Schwanzschraubenblatt. Messingbeschlage, diese bestehend, zwei an beiden Enden kanellierten, kantigen Ladestockrohrchen, einteiligem Abzugsbugel, vorne gestiftet, hinten verschraubt, Kolbenkappe mut langen seitlichen Sporen sowie Schlossgegenblech fur drei Schrauben. Bekrontes Daumenblech ohne Beschriftung. Marke „PK“ an der Laufoberseite vor dem Schwanzschraubenblatt(Heer, Der Neue Stockel Band 1, Marke 4303, S. 667). Steinschloss mit flachem, an den Kanten abgeschragten Schlossblech mit ebensolchem Schwanenhalshahn, freistehender Pfanne ohne Verbindung zur Batterie. Die Batteriefeder von der Schlossinnenseite her verschraubt. Im hinteren Drittel kantiger, dann mit breiten Kannelierungen in rund ubergehender Lauf. Messing-Langkorn auf dem Lauf, 48mm hinter der Mundung. Gesamtlange 530mm, Lauflange 345mm, Kaliber des glatten Laufs 17,56mm.
Nach dem Tod von Herzog Wilhelm Heinrich von Sachsen Eisenach und der Verschmelzung von Eisenach mit Sachsen-Weimar wurden auch die Eisenacher Truppen in die Weimarer Kontingente eingegliedert. Der in Weimar seit 1728 allein regierende Herzog Ernst August hatte eine besondere Vorliebe fur das Militar und insbesondere fur die Reiterei. So stellte er nach Auflosung eines bisher existenten Dragonerregiments im Oktober 1729 ein Kurassierregiment mit 216 Mann auf. Im August 1731 schloss er mit Kaiser Karl VI. einen Vertrag, in dem er sich verpflichtete, ein Kurassierregiment zu 500 Mann aufzustellen, welches im Kriegsfalle auf 1000 Mann verstarkt werden sollte. Die Gelder dafur, 21000 Reichstaler fur die Aufstellung und 50000 Reichstaler fur die Unterhaltung wollte allerdings der Kaiser ubernehmen. Nachdem 1733 ein Weimarer Kriegskollegium als entscheidungsberechtigtes Gremium errichtet worden war, erfolgte im Hinblick auf den im selben Jahr sich abzeichnenden polnischen Erbfolgekrieg 1500 Pistolen fur die Kurassiere entweder in Suhl oder in Zella-St.Blasii bestellt worden. Dieser Bestellung durfte die vorliegende Pistole zuzurechnen sein.