Пистолет ударный кремневый. Европа. 18 век. фото 095-01
Schwarzburg-Rudolstadt, lange Offizierpistole um 1760, gefertigt in Suhl
Eine hochst seltene Steinschlosspistole des 18. Jahrhunderts aus einem deutschen Kleinstaat
Nussbaumvollschaft mit Messingbeschlagen, diese bestehend aus halbem Vorderschaftband, Abzugsbugel, zwei runden Ladestockrohrchen, Daumenblech, Kolbenkappe mit langen, seitlichen Sporen und Schlossgegenblech fur zwei Schrauben und Verlangerung nach rechts. Runder, im letzten Drittel kantiger Lauf. Mit Beschussmarke „SVL“ an der Laufunterseite. „V“ unter Krone jeweils am Lauf und am Schwanzschraubenblatt oben. Steinschloss mit flachem Schlossblech mit abgeschragten Kanten und ebensolchem Schwanenhalshahn. Eisenpfanne ohne Verbindung zur Batterie. An der Schlossblechinnenseite Stempelmarke „SVL“ und au?en „L.M“ im Quadrat. Auf dem Daumenblech gespiegeltes Monogramm „CG“ unter Krone, vermutlich fur Furst Christian Gunther III. von Schwarzburg-Rudolstadt (1758-1794). Standkimme in das Schwanzschraubenblatt eingefeilt, Messingkorn auf dem lauf, 30mm hinter der Mundung. Holzerner, in spaterer Zeit erganzter Ladestock. Gesamtlange 527mm, Lauflange 352mm, Schlosslange 134mm, Kaliber des glatten Laufs 17,35mm, Gewicht 1220g
Dieses hochst seltene Exemplar einer langen Suhler Steinschlosspistole, gefertigt fur einen deutschen Kleinstaat des 18. Jahrhunderts ahnelt in gewissem Sinne den kursachsischen Pistolen der Zeit zwischen 1728 und 1740 ohne diese jedoch zu kopieren. Tatsachlich hat das Furstentum Schwarzburg-Rudolstadt im Jahre 1750 funf Pistolen aus Suhler Produktion geordert, die dem damals in der kursachsischen Armee gultigen Muster entsprechen sollten. Wenn auch die Form der Beschlagteile von denjenigen der kursachsischen Pistolen deutlich abweicht, so hat man sich doch hinsichtlich der Abmessungen sehr an die Vorgaben gehalten.